
Unzufrieden im Job – Was kann ich tun?
Manchmal fühlen wir uns unzufrieden und wissen einfach nicht, woher es kommt.
Aber wir wissen instinktiv: Es muss sich etwas ändern. Aber was?
In anderen Fällen haben wir bereits eine vage Ahnung von dem, was uns in unserem Alltag stört. Wir träumen dann manchmal so vor uns her, was wirklich schön wäre.
Und manchmal haben wir es genau vor Augen. Das was uns nervt und stört. Wir entwickeln eine Abneigung und schleppen uns trotzdem jeden Tag wieder in diese Situation. Getrieben von unserem Verantwortungs-bewusstsein und der Hoffnung, dass „Augen zu und durch“ helfen könnte, weil es vielleicht dann bald wieder von allein besser wird.
Wie finde ich heraus, wo die Ursache für meine Unzufriedenheit sitzt? Was würde mich glücklicher machen? Welche Dinge gilt es jetzt zu vermeiden? Und wie könnte ein nächster Schritt aussehen?
Darum geht es in diesem Artikel.
Unzufrieden im Job – Wie finde ich heraus, wo die Ursache sitzt?
Zunächst kann es hilfreich sein, einen genauen Blick auf deine derzeitige Situation zu werfen.
Was läuft da schon ganz gut? Und was läuft weniger gut? Überprüfe dazu deine Zufriedenheit in Bezug auf die verschiedenen Aspekte deines Jobs. Eine Skalierung hilft hier oft sehr gut für einen ersten Eindruck.
Stell dir also zu jedem Bereich deines Jobs 2 Fragen:
Auf einer Skala von 1-10: Wie zufrieden bin ich in diesem Bereich gerade?
Und dann noch einmal: Auf einer Skala von 1-10: Wie wichtig ist mir dieser Bereich?
(1 bedeutet: absolut unzufrieden bzw. unwichtig / 10 bedeutet: absolut zufrieden bzw. wichtig)
Hierzu ein paar mögliche Bereiche:
- Wie sieht es bei dir mit dem Gehalt aus?
- Wie mit der Wertschätzung, die dir entgegen gebracht wird?
- Wie zufrieden bist du mit den Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen?
- Oder deinem Team und dem Zusammenhalt?
- Wie stehts mit deiner zeitlichen Flexibilität, deiner Work-Life-Balance oder dem Grad deiner Verantwortung, die du in Bezug auf deine Aufgaben hast?
- Wie zufrieden bist du mit der Sinnhaftigkeit deiner Tätigkeit oder den Werten, die du im Beruf lebst?
Oft zeigt sich hier schon die größte Hebelwirkung für eine positive Veränderung.
Einen weiterer, oft unterschätzter Ratgeber kann der Neid sein.
Wenn ich zum Beispiel auf eine Kollegin neidisch bin, über deren Arbeit in den Medien berichtet wird, sind mir Erfolg und Anerkennung offenbar wichtig.
Wenn ich auf das letzte Team-Event der Nachbar.Abteilung neidisch bin, scheinen mir der persönliche Kontakt und ein starker Zusammenhalt im Team sehr wichtig zu sein.
Neid kann ein guter Hinweis darauf sein, wovon es in unserem Leben etwas mehr sein darf.
Unzufrieden im Job – Was würde mich beruflich glücklicher machen?
Du kannst in der vorherigen Skalierungs-Übung für dich schauen, was es jeweils bräuchte, damit du den nächst höheren Wert geben würdest.
Liegt beispielsweise deine Zufriedenheit im Bereich deiner Entwicklungsmöglichkeiten bei 6 kannst du dich fragen:
- Was ist hier schon gut?
- Was könnte es besser machen?
- Was brauchts für eine 8?
- Oder sogar für eine 10?
Sehr wichtig und häufig unterschätzt ist die Auseinandersetzung mit uns und unserer Persönlichkeit:
Kenne ich denn meine wahren Stärken und kann ich sie auch genügend einsetzen und mich darin entfalten? Was macht mir wirklich Freude?
Auch das Bewusstsein über unsere eigenen Werte kann uns eine Art Kompass sein. Dazu kannst du dir hier eine Liste downloaden, um einen Eindruck zu bekommen, welche Kernwerte dich ansprechen.
Unzufrieden im Job – Welche Dinge gilt es zu vermeiden?
Punkt Nummer eins: Das Nichts-Tun.
Es bringt niemandem einen Vorteil, wenn wir unser Gefühl der Unzufriedenheit einfach ignorieren. Ganz im Gegenteil: Wir können viel besser für unser Umfeld da sein, wenn wir nicht ständig gestresst, unglücklich oder frustriert sind.
Punkt Nummer Zwei: Uns von unseren anfänglichen Gedanken einschüchtern lassen.
Gerade wenn es um Veränderungen geht, scannt unser Gehirn zunächst alles auf mögliche Gefahren ab. Wir wollen Energie sparen, uns sicher fühlen und Fehler vermeiden. Wir stellen alles in Frage. Und bevor etwas Gutes entstehen kann, kommt auch schon das "Ja aber…" rein. Das ist völlig normal. Aber je mehr wir uns mit dem Neuen beschäftigen, je klarer unser Bild wird und je mehr Informationen wir sammeln, desto weniger bedrohlich wirkt eine mögliche Veränderung auf unser System. Step by step.
Punkt Nummer Drei: Sich von der Komplexität der Dinge abschrecken lassen.
Manchmal überschätzen wir, was wir in einer Woche alles schaffen könnten. Dazu müssen wir nur einen kurzen Blick auf unsere endlosen To-Do-Listen werfen. Und im Gegenzug unterschätzen wir, was wir in einem Jahr alles schaffen können. Fang einfach an. Geh mit Neugierde an die Themen ran. Entdecke, was sich alles verändern lässt, wenn wir erst einmal für uns losgehen! Eins kann ich sagen: Es lohnt sich!
Unzufrieden im Job – Wie könnte ein nächster Schritt aussehen?
Wir haben nun die Bereiche festgelegt, die in unserem Job aktuell die höchste Hebelwirkung für eine positive Veränderung haben. Schau nun, was genau es braucht, um das zu erreichen.
- Wer könnte dich unterstützen?
- Mit wem müsstest du dich austauschen?
- Wer ist bereits dort, wo du hin möchtest und könnte dir wichtige Fragen beantworten?
- Wo erhältst du zusätzliche Informationen?
- Wie könntest du mit möglichen Hindernissen umgehen?
Und was könnte ein erster kleiner Schritt sein, den du heute bereits gehen kannst?
Ich hoffe, dass du für dich etwas Klarheit bekommen konntest.
Und wenn sich deine Gedanken immer wieder im Kreis drehen, und du dir Unterstützung auf deinem Weg wünschst, dann schreib mir sehr gern. Wir besprechen dann dein Thema und deine Fragen dann ganz persönlich.
Ich freu mich auf dich und unseren Austausch!